FRÖLEIN DOKTER FELCHLIN – 2021

Christoph Schwager

Schälismühle Oberbuchsiten

Anzahl Vorstellungen: 16
Premiere: 20.08.2021

Informationen zu der Produktion

Im Sommer 2021 wird das vierte Freilichttheater aus der Feder von Christoph Schwager bei der Schälismühle aufgeführt. Mit der Produktion «Frölein Dokter Felchlin» widmen sich die Gäuer Spielleute dem Thema «Frauenstimmrecht in der Schweiz». Dieses feiert 2021 das 50-jährige Jubiläum.
Im Zentrum des Stücks steht die erste Ärztin des Kantons Solothurn, Doktor Maria Felchlin. Anhand der Lebensgeschichte der Oltnerin und der Menschen in ihrem Umfeld wird aufgezeigt wie sich die öffentliche Meinung zwischen der Ablehnung des Frauenstimmrechts 1959 und der Annahme 1971 wandelte.
Unser Hausregisseur, Christoph Schwager, ist bekannt dafür, seine historischen Stücke durch musikalische Highlights zu Sinneserlebnissen werden zu lassen. So auch im aktuellen Werk. Die politisch engagierten Frauen mit ihren Argumenten sowie die Stimmung bei den Gegnerinnen und Befürworterinnen sollen im Schauspiel von einem Frauenchor dargestellt werden. Die Musik dafür komponierte Christoph Mauerhofer. Der Organist und Komponist schrieb unter anderem die Musik für das Passionsspiel «Die Probe». Geleitet wird der Chor von Michaela Gurten, welche bei der letzten Produktion der Gäuer Spielleute die Sängerin «Ninette» darstellte. Sie ist seit über 10 Jahren als Chorleiterin aktiv.
Vor vier Jahren schlug eine Arbeitsgruppe der Gäuer Spielleute dem Vorstand vor, 2021 ein Schauspiel anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Frauenstimmrechts in der Schweiz auf die Bühne zu bringen.
Aber damit ein Theaterstück über ein politisches, historisches Ereignis unterhaltsam und berührend sein kann, braucht es mehr, dh. eine konkrete Geschichte eines Menschen. In der ersten Ärztin des Kantons Solothurn fand ich eine Person, deren Biographie alles hergibt, um eine spannende Geschichte zur genannten Thematik auf der Bühne zu erzählen.
Im Vergleich zu anderen historischen Theaterstücken, die ich schrieb, war die Recherche über das Leben von Maria Felchlin einfacher, weil es noch viele Leute gibt, die sie persönlich gekannt haben. Nicht einfach war allerdings die Entscheidung, welche Gegebenheiten ich im Schauspiel zeigen wollte. Denn interessante Geschichten über „Frölein Dokter Felchlin“, wie sie von den Patientinnen und Patienten genannt wurde, gibt es um ganze Bücher zu füllen. Sie war eine selbstbewusste, sozial engagiert und auch stolze Frau, die es nicht scheute hie und da an Grenzen zu gehen. Leider kannte ich Maria Felchlin nicht persönlich, aber durch die Recherche habe ich heute das Gefühl sie bestens gekannt zu haben und fühle mich ihr, besonders aber mit ihren Anliegen, verbunden.
Als Politikerin setzte sich Maria Felchlin für die Rechte der Frauen, insbesondere für das Frauenstimmrecht ein. Das Ambiente des Abstimmungskampfes wird im Stück durch die Frauen des Chores dargestellt. Mit dem Musiker Christoph Mauerhofer, der die Melodien komponierte und der Sängerin Michael Gurten („Ninette beim letzten Schauspiel der Gäuer Spielleute), welche den Chor leitet, konnten wir zwei ausgewiesene Fachleute engagieren mit denen die Zusammenarbeit stets eine besondere Freude ist.

Geschichte auf der Bühne

Das Bühnenbild ist als Leporello gestaltet, eine Art Faltbuch, das ziehharmonikaartig zusammengelegt ist. Ein Leporello kann man so öffnen, dass alles auf einmal sichtbar ist oder man kann es Seite für Seite aufschlagen. Im Bühnenbild von Anja Spiegel stehen die einzelnen Seiten des Lebens von Maria Felchlin im Zentrum, jedoch stets im Zusammenhang  mit ihrer ganzen Biographie und dem historischen Kontext.
In diesem Zusammenhang möchte ich Peter André Bloch, Martina Felchlin, der Grossnichte der Hauptfigur des Stückes, Silvia Sidler, der ehemaligen Leiterin des Altersheims Weingarten und der Gosteli- Stiftung, Worblaufen, welche mir wichtige Dokumente über Maria Felchlin und die Frauenbewegung zur Verfügung gestellt haben, für die Unterstützung herzlich danken.
Mit dem Schauspiel „Frölein Dokter Felchlin“ stellen die Gäuer Spielleute dem Publikum die erste Ärztin des Kantons Solothurn vor und zeigen zugleich auf, wie um die Rechte der Frauen damals diskutiert und gerungen wurde. Heute amüsieren wir uns über die Argumente der Gegnerschaft des Frauenstimmrechts. Aber vielleicht gibt es auch politische Themen, die wir heute in aller Ernsthaftigkeit diskutieren und welche unsere Nachkommen in 50 Jahren zum Kopfschütteln, bestenfalls zum Lachen bringen werden.
Sei es wie es sei! Auf jeden Fall wünsche ich unserem Publikum ein unterhaltsames Eintauchen in eine Zeit, die so ganz anders als die heutige war….oder doch nicht?

Einen vergnüglichen Theaterabend wünscht, im Namen des Schauspielteams Christoph Schwager, Autor und Regisseur